Empfehlung von BUND
In einer ausführlichen Stellungnahme im Rahmen des Planfeststellungsverfahren zum Bau einer 380 kV Freileitung im Osten Deutschlands empfiehlt BUND den Einsatz von SYNOPTRA. Aufgrund der hervorragenden Recherche und des großen Sachverstands von BUND sei an dieser Stelle der Abschnitt 6 der besagten Stellungnahme unkommentiert abgedruckt.
Der Abschnitt 15.2.7 „Landschaft“ der UVS (Anlage 15.1) entspricht methodisch nicht dem heutigen Stand. Die von den Gutachtern verwendete Methode beschränkt sich allein auf verbal-argumentative Abhandlungen über Vielfalt, Eigenart, Schönheit und Erholungseignung und ist damit hochgradig subjektiv.
Mit modernen Verfahren (Zewe R.: Einfluß von Freileitungen auf das Landschaftsbild – Neue und verbesserte Verfahren zur Beurteilung der Sichtbarkeit, Dissertation, Saarbrücken (1996) ... [Anmerkung: Exakt dieses Verfahren ist in synoptraANALYSE integriert] ...) ist es hingegen möglich, die quantitative Beurteilung der optischen Wirksamkeit geplanter sowie bestehender Freileitungen auf der Grundlage von Bewertungsgrößen, deren mathematische Definition alle für eine objektive Bewertung relevanten Einflußfaktoren berücksichtigt, zu vollziehen.
Zu diesem Zweck konstruierte Simulationsverfahren erlauben detaillierte Sichtbarkeitsuntersuchungen anhand von 3D-Modellierung der zu analysierenden Geländeabschnitte sowie der darin enthaltenen Objekte. Insbesondere können somit alternative Trassenführungen individuell bewertet und effizient verglichen werden.
Darüber hinaus ermöglicht die entsprechende Software die realistische Visualisierung und Animation der Szene mittels computergenerierter Bilder, wobei der Betrachter frei im Gelände positioniert und bewegt werden kann.
Als Berechnungsgrundlagen dienen Einflussfaktoren, wie der Raumwinkel, der Farbkontrast, die Beobachterdichte. Bewertungsgrößen sind die standorteigene Sichtbarkeit, die Gesamtsichtbarkeit, die gebieteigene Sichtbarkeit, die wegeigene Sichtbarkeit und der Tarnungswirkungsgrad.
Derartige Verfahren, die mit genauen Landschaftsmodellen arbeiten quantifizieren die optische Wirksamkeit von geplanten und bestehenden Freileitungen auf der Grundlage von seriösen mathematischen und physikalischen Grundlagen und bieten damit eine geeignete Basis für eine Bewertung.
Mit der Möglichkeit des EDV-Einsatzes verbunden ist die Chance, in die Beurteilung der Landschaftsbild-Veränderungen mehr als bisher auch die Öffentlichkeit einzubeziehen. Gerade in konfliktträchtigen Fällen können partizipative Verfahrenselemente die Nachvollziehbarkeit und Akzeptanz von Bewertungen fördern. Damit entspricht das Verfahren einem modernen, demokratischen Planungsverständnis.
Die von dem Netzbetreiber nur für einige Landschaftsabschnitte vorgelegten Visualisierungen und die entsprechenden Bewertungen, u.a. die willkürlich zusammengestellten „bewertungsrelevanten Qualitätsmerkmale“ die zu kaum nachvollziehbaren und nicht vergleichbaren Ergebnissen führen, entsprechen nicht dem zu fordernden Höchstmaß an Know-How bei der Erarbeitung von Grundlagen für die Beurteilung dieses Großvorhabens.
Hinweis: Die vollständige Stellungnahme kann hier abgerufen werden.
Diesen Ausführungen ist wenig hinzuzufügen. Sie machen jedoch deutlich, dass der Bau einer Freileitung auch heute noch möglich ist, sofern der Netzbetreiber darauf achtet, den Eingriff in die Natur auf ein Minimum zu begrenzen. Dies wird erreicht durch synoptraPLANER, kann anschließend durch synoptraANALYSE (so wie von BUND gefordert) nachgewiesen werden und anschließend - wie von BUND empfohlen - mit Hilfe von synoptraIMAGE visualisiert werden.